De Sense Edewad

 





De Sense Edewad
Erinnerungen an ein Neunkircher Original
von Bernhard Krajewski

                           
Eduard Senz oder wie der Volksmund sagte "de Sense Edward" war ein echtes Neunkircher Original, wie sie früher einmal fast in jedem Dorf, in jeder Stadt vorhanden waren, aber in unserer hektischen Zeit auszusterben scheinen.
Die alten Neunkircher haben ihn noch gekannt und erzählen, wenn die Rede auf ihn kommt, schmunzelnd Anekdoten und Späße von ihm, die teils wirklich geschehen, teils ihm nur zugeschrieben werden, wie das bei Originalen oft der Fall ist.

Wie der Leiter des Städtischen Archivs, Herr Paulus, in den Akten des Standesamtes feststellen konnte, ist Eduard Senz 1877 in Wiebelskirchen als Sohn des Bergmannes Johann Senz und seiner Ehefrau Catharina Senz geb. Volz geboren. Später wohnte die Familie in Neunkirchen in der Philippstraße bzw. Johannesstraße. Als Beruf ist bei Eduard Senz Gelegenheitsarbeiter angegeben. 1923 kam er nach Merzig in die Heil- und Pflegeanstalt, wo er angeblich als Milchausfahrer tätig war. Laut Hinweis im Geburtsregister ist er 1941 in Hadamar verstorben.

Bei den alten Einwohnern Neunkirchens ist er nur als Gepäckträger mit dem Messingschild "Dienstmann Nr. 2" an der grünen Schirmmütze in Erinnerung. Er hatte seinen Stammplatz an der Bahnhofsuhr Am Bahnhof Neunkirchen, von wo aus er den Reisenden das Gepäck ins Hotel trug oder Vertretern die in der Zeit vor dem ersten Weltkrieg selten ein Auto hatten, die Musterkoffer von Geschäft zu Geschäft schleppte.Damals haten die Dienstmänner noch ihr Auskommen. Als aber diese Verdienstmöglichkeiten an den Bahnhöfen geringer wurden, hat er Gelegenheitsarbeiten, wie Kohlen und Koks einschippen, übernommen. Kurze Zeit besaß er sogar einen Esel und einen kleinen Wagen, womit er Milch und Kohlen fuhr.