Um 1922: Weiher des gestauten Kasbruchbaches
 
Holzbrücke - eingebaut von der Zimmerei Metzger



Geschichte des Kasbruchbades
von Friedrich Decker
                           
Das idyllische Kasbruchtal war einst ein wasserreicher Wiesengrund. In den zwanziger Jahren wurden die Wiesen trocken gelegt, indem man in der Mitte des Tales Gräben aushob und das Wasser ableitete. Um 1922 staute man das saubere Wasser des Kasbruchbachs. Es bildete sich ein Weiher, der an heißen Tagen gern zum Baden genutzt wurde. So war der Plan entstanden, an dieser Stelle ein Freibad zu bauen.

Ein 32 auf 150 m großes Schwimmerbecken mit einer Wassertiefe von 0,45 bis 2 m und ein Nichtschwimmerbecken mit den Maßen 32 mal 32 m und einer Wassertiefe bis 45 cm wurden ausgehoben. Die Seitenteile waren gemauert bzw. betoniert, der Boden blieb unbefestigt.

Der ständige Zufluss von Frischwasser sorgte auch im Hochsommer für erfrischende kühle Wassertemperaturen. Kaulquappen, Frösche und Salamander fühlten sich ebenfalls in den Becken wohl und waren Indiz für gute Wasserqualität. Das Eingangstor und die Umkleidekabinen wurden aus Holz gebaut.

Das Wald-Freibad Kasbruch, das 1927 eröffnet wurde, galt als eines der schönsten Bäder des Saarlandes und verzeichnete von Anfang an einen regen Badebetrieb. In den ersten zwei Jahren war der Eintritt frei. Auch im Winter wurde das Kasbruchbad genutzt, das große Becken diente dann als Schlittschuhbahn. In den folgenden Jahren wurden nach und nach verschiedene bauliche Erweiterungs- und Modernisierungsmaßnahmen an dem Bad vorgenommen. Um normgerechte Wettkämpfe austragen zu können, wurde das große Schwimmerbecken in den fünfziger Jahren mit einer Holzbrücke zu einem normgerechten 50-Meter-Becken abgetrennt.