De Wiham

 





 

"De Wiham"- ein Neunkircher Original
von Bernhard Krajewski

                           
Ein zweites Neunkircher Original neben dem "Sense Edewad", der durch seinen oft unfreiwilligen Mutterwitz in den verschiedensten Lebenslagen seine Mitbürger zum Lachen und Schmunzeln brachte, ist der "Musiker Wilhelm Koch". Allerdings hat er seine Originalität nicht unter seinem bürgerlichen Namen erlangt, sondern mit dem volkstümlichen Namen "De Wiham".

Am 02.02.1873 erblickte er in Neunkirchen als Sohn von Johannes Koch und seiner Ehefrau Maria Koch geb. Schmidt das Licht der Welt. Seine Jugend verlebte er in der Langenstrichstraße, in der es in dieser Zeit noch geruhsam und gemütlich zuging. Im ersten Weltkrieg diente er als Infanterist in Diedenhofen. Als er 1918 nach Neunkirchen zurückkehrte, war seine Mutter gestorben, der Vater war schon länger tot. Er stand nun allein und mußte sich selbst recht und schlecht durchs Leben schlagen.. Er versuchte so mancherlei.

Einer seiner ersten Versuche war, daß er sich als "Konditor" betätigte und "ff. Speiseeis" herstellte. Mit einem Eiskarren zog er durch die Straßen und bot unter Mithilfe seiner Schwester Natalie, das "Natsche", auch eine stadtbekannte Figur, seine Erzeugnisse an. Die Kinder riefen damals; "De Wiham on es Natsche ..." Doch dauerte diese Art des Erwerbes nicht lange, da vermutlich die Qualität seines "ff. Speiseeises" nicht ankam.

Dann eröffnete er ein "Lichtspieltheater", von dem er sich mehr Erfolg versprach. Doch die gut besuchte "Premiere" platzte bei der Eröffnung, als infolge eines technischen Fehlers die Karbidlampe explodierte und die "Laterna Magica" zerstörte.