Die Scheibschule im Rohbau
Die Scheibschule im Rohbau
Scheibschule mit oberem Schulhof
Scheibschule mit oberem Schulhof

 



Er soll also nicht nur die Kinder in den Grundkenntnissen unterrichten, sondern diesen und dem Dorf ein lebendiges Beispiel christlicher Lehre sein. Ferner hatte er die Aufgabe in der Kirche die Orgel zu schlagen und vorzusingen. Der Lehrer war zugleich Kantor und Organist. Für seine Arbeit erhielt er eine Vergütung bestehend aus Geld und Naturalien, wie aus nachstehender Spezifikation der Neunkircher Schulbestallung, sowie sie Dürrfeld bezog, hervorgeht:

• an Korn, von gnädigster Herrschaft 2 Malter, von der Gemeinde aber noch 6 Malter.
• An Schulgeld, wenn es die Bauern ordentlich zahlen wollten, beiläufig ein Jahr in das andere gerechnet, 30fl (Gulden)
• An Wieswachs 5 Wagen Heu und ein paar Schlöggen Grummet
• An Gärten, 2 Grab-Gärten.
• An Holz von einem Kind ein Wagen wird schlecht geführt.
• An Akzidentien soll der Schullehrer von der Gemeinde ihren Brief haben, von der Hochzeit ein Maß Wein, ein Brot und ein Stück Fleisch wenn er nicht eingeladen wird. Ihm von einer großen Leiche einen halben Gulden von einer kleinen Leiche einen viertel Gulden. Ihm was bei der Kindtauf auf den Altar gelegt wird.
 
Mit diesen Einnahmen, die in keinem Jahre völlig eingingen, ernährte der Präzeptor Dürrfeld sich und seine zahlreiche Familie. Es war kein beneidenswertes Los in dem kleinen Bauerndorf Lehrer zu sein. Neunkirchen zählte 1707 insgesamt 215 Einwohner, darunter 155 Lutheraner, 7 Reformierte und 53 Katholiken. Ein solch kleines Bauerndorf konnte seine Lehrer nur armselig entlohnen. Neunkirchen gehörte damals zu den geringst besoldeten Schulstellen. Über das Schulhaus der Winterschule ist uns nur eine Aussage von Pfarrer Schwendler bekannt: Das einzige Schulhausstübgen vor eine starke Haußfamilie, geschweige vor 60 bis 70 Kinder, wenn sie kommen, ist viel zu eng, wenn nicht ganz verstumpfen und der Schulhalter nebst denen, die die Schule öfters besuchen müssen, nicht darüber erkranken sollen.

 

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