Die Scheibschule ohne Turnhalle
Die Schule ohne Turnhalle

 



1879 begann auf der Scheib eine rege Bautätigkeit, die Bevölkerung stieg rasch. Die Schlossschule konnte bald nicht mehr alle Kinder aufnehmen und man baute auf der Scheib ein eigenes Schulgebäude. Es wurde 1881 an der Zweibrücker Straße - eigentlich müsste es an der Unteren Friedhofstraße heißen - errichtet und am 25. April 1882 bezogen. Anfangs hatte das Haus nur 5 Säle, in denen 3 evangelische und zwei katholische Klassen unterrichtet wurden. Bereits nach fünf Jahren war die Schülerzahl von 192 auf 254 gestiegen.

Die Schüler konnten weder in der Schule Zweibrücker Straße noch in der Schlossschule untergebracht werden. Als Notlösung wurde der Saal der Wirtschaft Bach angemietet und als Klassenraum hergerichtet. Doch die Schülerzahl stieg und stieg weiter. Die Schule Zweibrückerstraße wurde um vier zusätzliche Säle erweitert. Doch auch dies reichte nicht aus. 1906 zählte die evangelische Scheibschule bereits 635 Kinder.

Im gleichen Jahr wurde der Neubau an der Friedrichstraße begonnen. Die Friedrichstraße begann damals an der Kreuzung Scheiber Hof und führte bis zur Scheibkreuzung vor, während die Steinwaldstraße entsprechend der heutigen Friedrichstraße weiterverlief. Später wurde die Bezeichnung der beiden Straßen getauscht.

Am 1. Juli 1907 bezogen 8 Klassen das neue Schulgebäude. Im Jahre 1909 wurde mit 703 Kindern die höchste Schülerzahl erreicht. Von 1911 an sinkt die Schülerzahl dann wieder stetig. Viele der auf der Scheib ansässigen Bergleute wanderten in die Bergbaugebiete nach Westfalen und Lothringen aus, da ihnen dort ein höherer Lohn geboten wurde. 1924 endet die Chronik der Scheibschule. Der folgende Band scheint bei der Zerstörung des Schulhauses vernichtet worden zu sein. Während des dritten Reiches wurde auch die Scheibschule umbenannt. Sie hieß in dieser Zeit Adolf Hitler Schule. Während des zweiten Weltkrieges wurden Arbeitskolonnen des Westwallbaus einquartiert. Bei dem verheerenden Fliegerangriff auf Neunkirchen am 15. März 1945 wird die Scheibschule bis auf die Grundmauern zerstört.

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